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Auszug - Betrifft: Parkanlage Kämpchenstraße - hier: Schaffung eines barrierefreien Zugangs Antrag der Fraktionen von SPD und FDP vom 29.10. 2013  

 
 
Sitzung der Bezirksvertretung 1
TOP: Ö 12
Gremium: Bezirksvertretung 1 Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 07.11.2013 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:03 - 18:53 Anlass: turnusmäßige Sitzung gem. Terminplan
Raum: Sitzungsraum C.112, Ratssaal
Ort: Historisches Rathaus
A 13/0829-01 Betrifft: Parkanlage Kämpchenstraße - hier: Schaffung eines barrierefreien Zugangs
Antrag der Fraktionen von SPD und FDP vom 29. Okt. 2013
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:SPD-Antrag
 
Beschluss
Abstimmungsergebnis
Wortprotokoll

 

 


 


Beratungsverlauf:

Frau Waage (Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen) führte aus, die Topographie der Grünanlage Kämpchenstraße/Dickswall gebe einen Höhenunterschied von 2,94 m vor. Dieser Höhenunterschied wäre zwischen den Anbindungspunkten an den straßenbegleitenden Gehweg zu überwinden.

Für einen barrierefreien Ausbau seien maximal 4, ausnahmsweise 6% Gefälle zulässig. Ein Verzicht auf die verwendeten Treppenstufen hätte über 12% Längsgefälle bedingt und könne daher ebenfalls nicht als barrierefrei gelten. (Ein solcher Weg wäre außerdem für alle Nutzer nur sehr unkomfortabel zu begehen.)

Die bautechnisch erforderlichen „Barrieren" wären so verträglich wie möglich in die Planung integriert worden: Die Zuwegung zu der kleinen Platzfläche sei mit einem Längsgefälle zwischen 4 und 4,5% hergestellt worden. Die fehlende Höhe sei auf insgesamt vier kleine Treppenanlagen mit ein bis maximal drei Auftritten verteilt worden.

Wäre eine barrierefreie Wegbarkeit die einzige Prämisse des Ausbaus, dann müsste z.B. ein stark gewendelter Weg in Serpentinen durch die Anlage geführt werden. Der dafür erforderliche Raumbedarf würde den größten Teil der Fläche beanspruchen und die „grünen" Bestandteile träten in den Hintergrund.

 

Im Gegensatz dazu wären bautechnisch erforderliche Plateaus für eine ansprechende Gestaltung genutzt worden: Das Auffangen der Höhenunterschiede durch Natursteinblöcke in Verbindung mit kleinen Treppenanlagen trage wesentlich zum Erscheinungsbild der Anlage bei und verleihe ihr einen unverwechselbaren Charakter.

 

Um zumindest Teile der Anlage barrierefrei zu erschließen, sei geprüft worden, ob ein seitlicher Stichweg „auf halber Höhe" in Richtung Bankplatz geführt werden könne. In diesem Bereich befinde sich gehwegseitig ein Aufstellplatz für Spülwagen, der für die Wartung der Kanalanlage erforderlich sei. Der in Schotterrasenbauweise hergestellte Bereich könnte notfalls durch einen Weg gequert werden, dieser müsste dann entsprechend tragfähig ausgebaut sein und dürfte nicht aufgekantet werden, so dass eine Überfahrung möglich bleibe.

An dieser Stelle sei der Gehweg aber so stark geneigt, dass ein Wegeanschluss mit einem bautechnisch verträglichen Quergefälle nicht herstellbar sei. Ein hier angeschlossener Fußweg wäre außerdem zwar stufenlos, aber nicht barrierefrei. Denn für ein barrierefreies Quergefälle sei maximal 2 % Neigung zulässig, die hier mit über 8 % um ein Vielfaches übertroffen würde.

 

Während der vorhandene Ausbau offensichtlich als nicht vollkommen barrierefrei erkennbar sei, wäre ein scheinbar barrierefreier, aber bautechnisch mangelhafter Wegeanschluss auch aus verkehrsicherungstechnischer Sicht unzulässig.

Abschließend sei festzustellen, dass die gegebene Topographie eine barrierefreie Gestaltung ausschließe oder „Serpentinen" die Anlage zumindest so stark überformt hätten, dass der eigentliche Nutzungszweck „Grünanlage" nicht erreicht würde.

Herr Pickert (SPD) trug vor, er sei von älteren Leuten angesprochen worden, die teilweise mit Rollator unterwegs seien und gerne die Grünanlage nutzen würden. Er beantragte die Anbringung eines Handlaufs neben den Stufen. Frau Waage gab an, dass ein Geländer bei den 2er- und 3er Stufen vorstellbar sei. Die Kosten würden ca. 500 € je Geländer, also insgesamt 1500 € betragen. Sie wies darauf hin, dass die Mittel nicht im Haushalt zur Verfügung stehen. Herr Pickert wollte ein Signal für die älteren Bürger setzen und die Finanzierung über eine Nachbesserung der SEM oder einen anderen Sponsoren sicher stellen. Frau Waage sagte eine Prüfung zu. Herr Kahl (Die Linke) gab an, er werde sich vor Ort ein Bild machen und evtl. einen Lösungsvorschlag unterbreiten.