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Vorlage - V 23/0227-01  

 
 
Betreff: Verfahrensvorschlag zur weiteren Entwicklung des Flughafens Essen/Mülheim
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Daniel Bach 6117
Beteiligt:Amt 14 - Rechnungsprüfungsamt   
 Amt 24 - Fachbereich Finanzen  
 Amt 30 - Rats- und Rechtsamt  
 Referat I  
 Referat II  
 Referat III  
 Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung  
 Referat VI  
 Referat IV  
 Referat V  
 Amt 26 - ImmobilienService  
Beratungsfolge:
Planungsausschuss Vorberatung
28.03.2023 
Sitzung des Planungsausschusses      
Ausschuss für Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung Vorberatung
18.04.2023 
Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung ungeändert beschlossen   
Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr Entscheidung
27.04.2023 
Sitzung des Rates der Stadt Mülheim an der Ruhr      
Bezirksvertretung 1 Kenntnisnahme
08.05.2023 
Sitzung der Bezirksvertretung 1      

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Anlagen:
Zeit- und Ablaufplan Flughafen  

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt beauftragt die Verwaltung, das Verfahren zur weiteren Entwicklung des Flughafens Essen/Mülheim kooperativ mit der Stadt Essen gemäß dem als Anlage 1 beigefügten Verfahrensvorschlag vorzunehmen.

 

Weiter beauftragt der Rat der Stadt die Verwaltung mit der Einberufung und Organisation eines interkommunalen und interfraktionellen Arbeitskreises, bestehend aus Vertreter*innen der Ratsfraktionen beider Städte, Vertreter*innen der Verwaltungen sowie der Flughafen Essen Mülheim GmbH, zur weiteren Abstimmung des strategischen Vorgehens und der Definition von Krungsbedarfen im weiteren Prozess.


 


Bericht:

Der Rat der Stadt hat die Verwaltung damit beauftragt, eine Mehrfachbeauftragung zur Erstellung städtebaulicher Rahmenkonzepte für das Flughafenareal vorzubereiten (V 21/0909-01) und durchzuführen (V 22/0439-01).

 

Einordnung der Aufgabenstellung

Ziel des Verfahrens war die Konzeption eines städtebaulich hochwertigen, innovativen Gewerbeparks mit allen zeitgemäßen Nachhaltigkeits- und Mobilitätsansprüchen. Aufbauend auf dem Beschluss des Hauptausschusses vom 22.04.2021 (A 21/0305-01) anstelle des Rates der Stadt nach Delegation gemäß § 60 II GO NRW wurden im Rahmen der Aufgabenstellung folgende Entwicklungsvarianten definiert:

-          Variante 1: Aufgabe des Flugbetriebes und Ausdehnung des gewerblichen Entwicklungsbereichs (27,7 ha)

-          Variante 2: Fortführung des Flugbetriebes bei gleichzeitiger räumlicher Verkleinerung der Flughafeninfrastruktur zur Schaffung zusätzlicher gewerblicher Entwicklungsflächen (12,2 ha)

Die beschlossene Aufgabenstellung wurde im Zeitraum vom 20.07.2022 bis 28.09.2022 von drei Planungsbüros im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung bearbeitet.

 

Ergebnis der Jurysitzung am 26.10.2022

Der Beitrag vom Planungsbüro Rheinflügel Severin wurde von der Jury einstimmig auf den 1. Platz gewählt.

 

Der Entwurf sieht bei Realisierung der Variante 1 die Entwicklung von zwei Gewerbebändern mit einer zentralen inneren Erschließungsachse in Ost-West-Richtung sowie einem breiten, mittigen Grünzug vor. Dieser Grünzug soll Erholungssuchenden und Nutzer*innen des Quartiers eine Alternative zu den artenschutzsensiblen Wiesenflächen in der Mitte und im Süden des Flughafen-Areals bieten. Hochgaragen mit aktivierten Erdgeschosszonen an den End- und Umlenkpunkten tragen zu einer zentralen Unterbringung des ruhenden Verkehrs bei und ermöglichen gemeinsam mit den angrenzenden Quartiersplätzen die Entwicklung von belebten Orten.

 

Der Entwurf besitzt durch die offenen und flexibel zusammenschaltbaren Baufelder eine hohe Robustheit und überzeugt insbesondere in Variante 2 mit einer klar gegliederten und nachfragegerechten Struktur, die mit einem hohen Gewerbeflächenanteil zudem in dieser Form die wirtschaftlichste Variante der drei Wettbewerbsbeiträge ist.

 

Überarbeitungsbedarf am Siegerentwurf

Gleichzeitig besteht jedoch an einigen Stellen Anpassungsbedarf, um das städtebauliche Rahmenkonzept in Einklang mit den Anforderungen (Entwässerung, Erschließung, Bauabschnittsbildung) an die Gebietsentwicklung zu bringen und die Erfordernisse des Flugbetriebs im Rahmen der Variante 2 besser zu berücksichtigen.

 

 

 

 

Weiteres Vorgehen

Um den Siegerentwurf in ein umsetzbares Entwicklungskonzept zu überführen, soll kurzfristig mit der Anpassung des städtebaulichen Rahmenplans in Abstimmung mit der Flughafengesellschaft begonnen werden.

 

Parallel und nachfolgend sollen in Abstimmung mit der Stadt Essen ein Entwässerungskonzept zur Regenwasserbewirtschaftung sowie ein Verkehrsgutachten inkl. einer Leistungsfähigkeitsbetrachtung vergeben werden, um die Umsetzbarkeit der Rahmenplanung in Bezug auf beide Varianten der Planung zu überprüfen.

 

Weiter sind die Kosten für die infrastrukturelle Erschließung für die beiden Varianten im Rahmen einer Kostenschätzung zu ermitteln.

 

Die Ergebnisse der Untersuchungen und Gutachten werden sowohl in den Sitzungen eines interkommunalen sowie interfraktionellen Arbeitskreises diskutiert, als auch der Öffentlichkeit im Rahmen einer Beteiligungsveranstaltung, voraussichtlich im Sommer dieses Jahres, präsentiert.

 

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse sowie der Ergebnisse der interfraktionellen Arbeitskreise ist im weiteren Verlauf eine Grundsatzentscheidung zur weiteren Entwicklung des Flughafen Essen/Mülheim durch die Räte beider Städte zu treffen.


Finanzielle Auswirkungen:

Die finanziellen Mittel in he von 55.000 €r das notwendige Entwässerungskonzept und das Verkehrsgutachten stehen beim Amt 61 der Stadt Mülheim an der Ruhr unter der Produktgruppe 09070 zur Verfügung.
 


Anlage(n):

Zeit- und Ablaufplan


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Zeit- und Ablaufplan Flughafen (547 KB)