Bürgerinformationssystem
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Behandlungsvorschlag: Bericht: Zur Vorbereitung eines städtebaulichen Wettbewerbs für das Industrieareal an der Friedrich-Ebert-Straße (Mülheim-West) einigten sich die jeweiligen Grundstückseigentümer*innen darauf, den Wettbewerb schrittweise vorzubereiten, um eine aussagekräftige Aufgabenstellung zu erarbeiten und Kenntnis über die zu erwartenden Kosten in den später folgenden Planungsschritten erlangen zu können.
Im Dezember 2022 wurde mit der Beauftragung des Büros Freischlad+Holz / Herwarth + Holz aus Darmstadt/Berlin ein Stadtplanungsbüro mit der Erstellung der inhaltlichen Wettbewerbsauslobung beauftragt. Darüber hinaus wird das Büro die Projektbeteiligten hinsichtlich des Wettbewerbsverfahrens beraten und eine Einschätzung zu anfallenden Kosten in Abstimmung mit der Architektenkammer NRW geben.
Parallel wurde das Verkehrsplanungsbüro stadtVerkehr aus Hilden mit der Erstellung eines Verkehrsgutachtens beauftragt. Das Büro nimmt eine Analyse des vorhandenen Verkehrsnetzes vor und gibt eine Einschätzung über die Erschließungsqualität und Erschließungspunkte im Umfeld des Plangebietes. Aus den Ergebnissen sollen Vorgaben für den städtebaulichen Wettbewerb erarbeitet werden, um diese in die Erstellung der inhaltlichen Wettbewerbsauslobung mit einfließen zu lassen.
Um die Öffentlichkeit frühzeitig in das Verfahren einzubeziehen und den Bürger*innen die Gelegenheit zu geben, ihre Anregungen und Ideen für das Plangebiet äußern zu können, fand am 13.03.2023 von 18:00 bis 20:00 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung auf dem Gelände der Friedrich Wilhelms-Hütte statt. Ca. 60 interessierte Bürger*innen nahmen an der Veranstaltung teil.
Nach der offiziellen Begrüßung wurde seitens des genannten Stadtplanungsbüros das Plangebiet mit seinen Charakteristiken und Rahmenbedingungen sowie mögliche allgemeine Entwicklungsziele vorgestellt. Folgend wurden drei mögliche Nutzungsszenarien vorgestellt, die durch die Grundstückseigentümer*innen in den regelmäßig stattfindenden Abstimmungsrunden sowie im Rahmen einer Entwurfswerkstatt am 13.02.2023 gemeinsam erarbeitet wurden. Demnach ist in allen Nutzungsszenarien eine Nutzungsmischung für die Entwicklung eines zukunftsträchtigen urbanen Gewerbequartiers mit hoher Aufenthalts- und Gestaltungsqualität vorgesehen, in dem sich Arbeiten, Produktion, Freizeit, Erholung, Kultur und Event sinnfältig verbinden lassen und sich gegenseitig zu einer lebendigen und urbanen Mischung ergänzen. Ebenso wird die Möglichkeit zur Entwicklung einer ergänzenden untergeordneten Wohnnutzung mitgeprüft. Hierbei wird jedoch vorausgesetzt, dass sich durch eine Wohnnutzung keine Einschränkungen bzw. Konfliktsituationen auf bestehende Produktionsbetriebe ergeben.
Szenario A stellt einen umfangreichen Erhalt sowie die Erweiterung der Bestandsbebauung für Dienstleistung, Gewerbe, Produktion und Logistik dar. Für den südlichen Teil des Plangebietes, dem heutigen Parkplatz an der Konrad-Adenauer-Brücke sowie für die leerstehenden ehemaligen Eisengusshallen, werden Nutzungen durch Gewerbe/Dienstleistung/Verwaltung bzw. geschossaffines Gewerbe und technologieorientierte Unternehmen dargestellt. Insbesondere der südliche Parkplatz soll als Pendant zu den Ruhrbania Baufeldern 3+4 eine attraktive Stadteingangssituation erzeugen und ist Bestandteil aller drei Szenarien. Im zentralen Bereich ist eine Mischung aus geschossaffinem Gewerbe und Produktion sowie Logistik vorgesehen. Der nördliche Bereich könnte durch Produktion und Logistik genutzt werden.
Szenario B beinhaltet im südlichen Bereich neben der Nutzung durch Gewerbe/Dienstleistung/Verwaltung auch zentrumsergänzende Nutzungen, die sich beispielsweise aus büroaffinen Dienstleistungen, Verwaltung, Kulturangeboten und einer untergeordneten Wohnnutzung zusammensetzten. Zudem könnten sich Unternehmen der Kultur und Kreativwirtschaft in der Bestandsbebauung mit denkmalwerter Bausubstanz entlang der Friedrich-Ebert-Straße ansiedeln. Für den zentralen Bereich wäre eine Mischnutzung aus technologieorientierten Unternehmen und geschossaffinem Gewerbe zur Ruhr hin möglich. Produktion und Logistik bzw. hallengebundenes Gewerbe ist für den nördlichen Bereich abgebildet.
Szenario C sieht für den südlichen als auch zentralen Bereich größtenteils die Ansiedlung von zentrumsergänzenden Nutzungen durch büroaffine Dienstleistungen/Verwaltung/Kulturangebote und eine untergeordnete Wohnnutzung vor. Südlich des geplanten Entwässerungskanals stehen zusätzlich Flächen für geschossaffines Gewerbe mit anteilig technologieorientierten Unternehmen zur Verfügung. Für den nördlichen Bereich wird geschossaffines Gewerbe für beispielsweise Dienstleistung, Handwerk und urbane Produktion dargestellt. Auf den Flächen entlang der nördlichen Plangebietsgrenze wird zusätzlich hallengebundenes Gewerbe als Alternative abgebildet.
Nach der Vorstellung der Szenarien erhielten die Bürger*innen die Gelegenheit im Plenum Rückfragen zu stellen und Ihre Anregungen und Ideen zu äußern. Rückfragen wurden überwiegend zu den Rahmenbedingungen des Plangebietes, wie beispielsweise den Bestandsgebäuden, der bestehenden Hafen- und Gleisinfrastruktur und den heute bestehenden Eigentumsverhältnissen sowie den individuellen Zukunftsperspektiven der jeweiligen Grundstückseigentümer*innen gestellt. Ebenfalls wurde seitens einiger Teilnehmenden der Wunsch geäußert, das Areal auch in Zukunft als Industrie- und Produktionsstandort zu erhalten und somit in diesem Segment Arbeitsplätze zu sichern und durch Neuansiedlung von Industrie- und Produktionsunternehmen neue Arbeitsplätze gewinnen zu können.
Darüber hinaus gab es Hinweise seitens der Teilnehmenden darauf, dass eine öffentliche Fuß- und Radverbindung entlang der Ruhr ein wichtiges Entwicklungsziel sei, um neue Wegeverbindungen im Stadtgebiet zu schaffen und auch die Erlebbarkeit der Ruhr weiter zu fördern. Diesbezüglich sollte jedoch auch darauf Wert gelegt werden, heute existierende Schutzbereiche für die Tier- und Pflanzenwelt an Land und zu Wasser zu beachten. Hierbei ist das Schutzbedürfnis von grauer und grüner Infrastruktur zu berücksichtigen. Einhergehend wurde auch geäußert, dass das Areal in Zukunft einen hohen Standard in Sachen Nachhaltigkeit besitzen muss und Klimaanpassungsstrategien- und Maßnahmen, wie beispielsweise Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen mitgedacht werden müssen.
Derzeit werden im Nachgang der Veranstaltung alle eingebrachten Anregungen und Ideen geprüft und ausgewertet. Für die Erstellung der inhaltlichen Auslobung soll in Abstimmung mit allen Grundstückseigentümer*innen ein Szenario ausgewählt werden, um auf dessen Grundlage die inhaltliche Wettbewerbsauslobung zu verfassen. Nach Zustimmung der Grundstückseigentümer*innen könnte die inhaltliche Wettbewerbsauslobung voraussichtlich durch die politischen Gremien in der Sitzungsfolge vor der Sommerpause beschlossen werden. Anschließend soll das Wettbewerbsverfahren nach der Sommerpause starten. Finanzielle Auswirkungen: Zwischen den Grundstückseigentümer*innen wurde zur Aufteilung der Kosten ein Kostenübernahmevertrag geschlossen sodass diese flächenanteilig aufgeteilt werden. Die Kosten für die Stadt Mülheim an der Ruhr liegen für die Erstellung der inhaltlichen Auslobung und die Erstellung des Verkehrsgutachtens bei ca. 10.000€ und sind unter dem PSP-Element "1.09.070.11.06 - Leistungen Gewerbeflächen" eingeplant. Anlage(n):
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